"Diversität leben - eigentlich ist das für uns alle Alltag. Aber diese Diversität wollen und müssen wir auch im Arbeitsleben noch konsequenter abbilden. Davon profitieren wir, Diversität ist heute Grundvoraussetzung für Erfolg!" Das Statement kommt von Herzen. Sehen Sie selbst!
Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten des neunzehnten und ersten des zwanzigsten Jahrhunderts trotz Rückschlägen durch die beiden Weltkriege geprägt durch eine enorme wirtschaftliche Innovationskraft und Mut zu Erneuerung, Veränderung. Die technischen Überwachungsvereine und ihre Ingenieure befanden sich im direkten Windschatten jeder neuen Entwicklung: Waren sie auch nicht im eigentlichen Sinne Erfinder, so waren sie doch für das Tauglich-Machen dieser Erfindungen für einen breiten, sicheren und auch wirtschaftlich effizienten Einsatz unerlässlich.
So begleiteten die TÜVe durch Testen und Zertifizieren die Verbreitung der Nutzung von Elektrizität, wie sie auch bei der Intensivierung der Mechanisierung und der Entwicklung der Massenproduktion unterstützten. Bei der Entstehung neuer Industrien, bei der die industrielle Produktion auf Forschungstätigkeit fußte und dort, wo insbesondere chemische und physikalische Erkenntnisse in großem Stil ökonomisch nutzbar gemacht wurden, waren TÜV-Ingenieure und -Labore häufig von Stunde null an involviert.
Der TÜV-Vorgänger Zechen-Verein Essen kümmerte sich von Anfang an nicht nur um die Dampfkessel, sondern auch um Beleuchtung und Belüftung, also Bergbau-Technologie insgesamt. Seit 1905 kamen per staatlichem Auftrag schon Aufzüge, Kraftfahrzeuge bzw. Fördertechnik im weitesten Sinne, sowie Druckbehälter für Gase, Mineralwasserapparate, Acetylenanlagen und elektrische Anlagen allgemein hinzu. 1909 wurden der Rheinische DÜV Düsseldorf/Essen e.V. mit der Prüfung aller Nicht-Bergbau-Industrieanlagen betraut. Ab ab 1930 waren vor allem zerstörungsfreien Anlagenuntersuchungen gefragt.
Für Privatpersonen bedeutsam war 1938 die Verpflichtung zur bis dato freiwilligen Prüfung von KFZ und KFZ-Führern durch den TÜV. Zwar wurde die allseits bekannte TÜV-Prüfplakette erst 1961 geboren; sie dokumentierte die Verpflichtung des KFZ-Halters, sich selbst um eine rechtzeitige Untersuchung zu kümmern und avancierte später zum Markenzeichen. Hier wuchs jedoch einer der mächtigsten Wirkungszweig der TÜVe! In den 50er Jahren entstand das Kraftfahrzeuglaboratorium, später genannt Institut für Fahrzeugtechnik, auch dies ein bis heute wichtiger Partner für Automobil- und ihre Zulieferindustrie.
Seit 1959 wurde stetig die Expertise im Bereich friedliche Kernenergie-Nutzung ausgeweitet. Der TÜV Essen errichtete eine Zentralabteilung für Großkraftwerke, Bergbau, Bau- und Montageüberwachung. Man ritt mit auf der Welle des Erfolges der Stahl- und Kohleindustrie, zum Beispiel durch die Betreuung von Raffinerien oder den Bau von Rohrfernleitungen für Öl und Gas. Starke Zugkraft entwickelte auch der Baugewerbe-Sektor, allen voran der Kraftwerksbau; wichtige Wachstumstreiber für die TÜVe waren die Zertifizierung von Bau-, Berechnungs- und Montageunterlagen, von Schweiß- und sonstigen Konstruktions- oder Produktionsverfahren, sowie in die Bau- und Montage-Überwachung.
Ebenfalls in den 70er Jahren gewannen die Themen Arbeits- und Umweltschutz an Bedeutung, es entstanden ein Labor für mechanisch-technologische Werkstoffprüfungen sowie chemische und physikalische Prüfungen.